Mit der Hasselblad zu fotografieren war eine gänzlich andere Erfahrung als mit einer meiner gängigen 35mm-Kameras. Zum einen war sie sooo viel schwerer! Durch den Lichtschachtsucher muss man von oben in die Kamera rein gucken. Das Gewicht der Kamera hilft einem ungemein dann still zuhalten und sie optimal an das Motiv auszurichten. Da wirkt der kleine Lichtschachtsucher meiner Exa viel verspielter und ungenauer. Im Lichtschacht sieht man die Bilder seitenverkehrt, daran muss man sich immer erste einmal gewöhnen. Das Bild gerade auszurichten, kann am Anfang dann schon mal kniffelig werden. Aber ich liebe dieser Art des Fotografierens, mit einem Lichtschacht fühle ich mich dem Bild viel näher. Ich schaue von oben auf das Bild, habe mehr Abstand zu ihm und kann es dadurch viel besser aufbauen, habe alles im Blick, alle Tiefen, den Fokus, das Licht und die Muster die gezeichnet werden. Bei der Hasselblad trat all das noch viel stärker auf, als bei meinen kleinen Lichtschacht-Kameras. Es war eine unglaubliche Freude, einfach nur die Welt durch den Sucher zu betrachten. Ich finde es mitunter viel spannender Personen und Motive durch eine Kamera zu erblicken und meine eigene Betrachtungsweise zu erweitern.
Aber kommen wir nun zu einer Auswahl der Bilder, die an jenem Tag Mitte Februar entstanden sind. Es war ein perfekter Tag, die Kamera zu testen. In der Nacht fiel etwas Schnee, aber tagsüber strahlte die Sonne und der Himmel war blau.
Vielen lieben Dank an Jens, mir die Kamera zur Verfügung zu stellen. Es war eine wunderbare Erfahrung und hat unglaublich Spaß gemacht.
Noch immer bin ich fasziniert, wie sich die Welt durch den Sucher zeigt.
Alle Fotos wurden von Sebastian oder mir gemacht mit der Hasselblad 501CM und einem Kodak Portra 160er Film.
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